Giller 2019 - kultiger denn je

Es ging wieder hoch her auf der Ginsberger Heide bei Hilchenbach-Lützel, als Freitagnachmittag mit Sack und Pack angereist wurde. Beim größten Bergturnfest im deutschsprachigen Raum tummelten sich bei der 112. Auflage in diesem Jahr über das Wochenende wieder mehr als 2.000 Aktive.

 

Viele der jungen Aktiven bevölkern den Giller schon ab Freitag, denn dann wird für zwei Nächte liebend gern das bequeme Bett zuhause mit der Luftmatratze in den weit mehr als 100 Vereinszelten getauscht. Das Lagerleben während des Turnfestes auf rund 650 Meter Höhe am Rothaarsteig ist eben Kult und wird von vielen Turnern herbeigesehnt. 

Einen großen Aufschwung hat die Lagerromantik vor einigen Jahren erfahren, als die Organisatoren die Prämierung des schönsten Gillerzeltes einführten. Immer samstags am frühen Abend geht die Jury durch die Zeltstadt und begutachtet die vielen Zelte. Es fällt den Gutachtern, die sich von dem optischen Eindruck im und um das Zelt überzeugen, gar nicht leicht, das Schönste unter allen zu ermitteln. Als weiteres Kriterium lassen sich die Juroren das Verpflegungsangebot beschreiben - hin und wieder darf sogar probiert werden. Gerne „bezirzen“ die Zeltbewohner auch mit Liedvorträgen und anderen kreativen Darbietungen.

Bevor die Ausdauersportler und Beachvolleyball- Spieler am Freitagabend das Bergturnfest auf dem Giller eröffnen, haben die sportlichen Aktivitäten bereits eine Woche zuvor mit den Schwimmwettkämpfen im Hallenbad in Dahlbruch begonnen. Nach einer Stadionrunde verließen die Läufer und Walker aller Altersklassen den Gillerplatz, um sich auf den verschieden langen Distanzen rund um die Ginsberger Heide zu beeilen. Nach einer 2 km-Wendepunktstrecke liefen die Schülerinnen und Schüler als erste wieder auf dem Gillerplatz ein. Es folgten die 5 km-Läufer und die schnellsten Walker. Für den 10 km langen Rundkurs benötigte der schnellste Läufer nur sensationelle 32,39 Minuten. Die schnellste Frau über diese Distanz lief nach 41,46 Minuten glücklich ins Ziel.

 

Kultstatus hat das Beachvolleyballturnier, das bis weit nach Mitternacht unter Flutlicht und mit fetziger Musik die vielen Teams begeistert. Am ersten Abend wurden die gelosten Vorrundenpartien ausgetragen, die Endspiele gingen Samstagnachmittag über die Bühne.

 

Samstag ist der Tag der Kinder, Schülerinnen und Schülern ab 6 Jahren stehen verschiedene Wettbewerbe zur Auswahl. Da können die Mädchen und Jungen in den leichtathletischen Mehrkämpfen starten, sich den Gerätwettkämpfen verschreiben oder an den Gruppenwettkämpfen  - Kinderwettkampf - KWK - sowie - Kindergruppenwettstreit -  KGW - teilnehmen. Auf der großen Bühne präsentierten die Kindergruppen ihre sehr guten und mit viel Trainingsschweiß einstudierten Vorführungen aus den Bereichen Tanz, Gymnastik oder Turnen. Auch hatten sich die Gruppen für ihr einheitliches Outfit einiges einfallen lassen, denn schließlich ist das äußere Erscheinungsbild nicht zu vernachlässigen. Die große Schar der Zuschauer vor der Bühne honorierte die tollen Darbietungen mit großem Beifall.

 

Das Nachmittagsprogramm spielte sich nicht nur auf der Bühne ab, auch im Rücken der Zuschauer fanden spannende Wettkämpfe statt. Die jeweils sechs Vertreter  der 28 Pendelstaffeln lieferten sich heiße Rennen auf der 75 m-Bahn.

 

Neben dem Schnupper-Orientierungslauf entpuppte sich der neu ins Programm aufgenommene Team-Wettbewerb „Ginsberger-Heide-Junior-Cup“ als besonderes Highlight. Im K.O-Verfahren hatten sich vier Jungs des TV Krombach und vier Mädchen des TV Essen-Kupferdreh für das Finale qualifiziert. Der Sieg ging nach dem Tauziehen - sehr zur Enttäuschung der Jungen - an die starken Mädchen.

 

Der Höhepunkt am Samstagabend war die Giller-Night-Show. Ab 21:00 Uhr boten 17 Vereinsgruppen ein wahres Feuerwerk an Vorführungen. Es war eine geniale Show aus Tanz, Gymnastik, Turnen und Feuerzauber, die erst weit nach Mitternacht endete.

 

Der Sonntag gehörte den Jugendlichen und Erwachsenen. In leichtathletischen Mehrkämpfen, im Turnen und Orientierungslauf gaben alle ihr Bestes. In den Gruppenwettbewerben TGM, TGW und Justdance präsentierte sich die große Schar der 24 Gruppen auf der großen Bühne. Begeistert wurden die einzelnen Gruppen in ihren originellen und raffinierten Kostümen von der großen Zuschauermenge gefeiert. Neu in 2019 war das Angebot einer 15 km-Wanderung, das sehr gut angenommen wurde.

 

Am Nachmittag stellten sich neun Frauen und acht Männer den Herausforderungen des Ginsberger-Heide-Wanderpreises, der in diesem Jahr mit einem Hindernislauf über eine Strohballenwand begann. Zum guten Ende fiel die Entscheidung bei den Frauen wie bei den Männern im Tauziehen.

 

Vollbeladen mit vielen tollen Eindrücken, sportlichen Erfolgen und auch etwas müde räumten die Turner Sonntagabend die Ginsberger Heide, auf der dann wieder Ruhe einkehrte.

„Nodda bis zum nächsten Giller.“

 

Bericht und Fotos: Juliane Scheel



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